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Über Tomas Kerwitz

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Weihnachtskonzert des Pädagogiums

Der Kursaal Bad Sachsa wurde zur rappelvollen und kunterbunten Musiktruhe.

Wie in jedem Jahr lud das Pädagogium Bad Sachsa Kinder, Geschwister, Eltern und Großeltern und die Öffentlichkeit zum weihnachtlichen Konzert in den Kursaal. Der Veranstalter hätte sich nicht träumen lassen können, dass dieser Abend zum Publikumsmagnet wird. Denn der Saal war bis zum Bersten voll. Trotzdem hörten man gespannt den Beiträgen der 5. und 6. Klassen, der Big Band, beiden Chören und schließlich neben einigen solistischen Darbietungen auch der Kollegenband zu. Insgesamt ein vielfältiges und kunterbuntes Programm. Eröffnet wurde das Konzert vom Schulleiter Sido Kruse, der einige persönliche Worte zum Thema Weihnachten fand. Danach spielte Greta Boeck, 12. Jahrgang, auf dem Flügel des Kursaales ein stilles Klavierstück von Ludovico Enaudi, das alle Mitwirkende auf das Programm einstimmte. Für beide 5. Klassen war der Auftritt also eine Premiere. Da muss man Nerven behalten, um vor so einem vollen Saal aufzutreten. Neben bekannten Weihnachtsliedern waren auch moderne Stücke zu hören wie „Zeit für Ruhe“ als Kanon oder „Draußen ist’s dunkel“. Es dominierten eher die leisen Töne. Auch das Cello Duo überzeugte mit zwei klassischen Beiträgen. Die 6. Klassen waren sehr geübt und routiniert und ließen sich das kleine Lampenfieber nicht anmerken. Die Arrangements von „Leise fließt die Zeit“ oder „Zumba, Zumba“, ein spanisches Weihnachtslied ließen sowohl meditatives als auch südländisches Kolorit aufleuchten. Europäische Weihnachtslieder wie das in England oft musizierte „Herbei, o ihr Gläubigen“ oder aus der Schweiz stammende „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, das von einem Schüler*innen sogar dirigiert wurde, geleiteten die Zuhörer in die Pause.

Nach der Pause spielte die neue Bläserklasse unter der Leitung von Hans Christian Metzger und die beiden großen Chöre sangen auswendig mit viel Engagement unter der Leitung von Dr. Michael Köhring, am Klavier begleitet von Sophia Köhring. Die Höhepunkte waren zunächst die ersten zwei Musicallieder des neuen Päda-Musicals, das im Mai 2020 Premiere haben wird. Hier konnten besonders die junge Solistin Bella Hanzek und der Chor überzeugen, die von der Päda-Bigband begleitet wurden. Nur bei der Begleitung des Gesangs muss die Rhythmusgruppe noch etwas leiser werden! Am meisten Beifall aber fand die „Pädacoverband“ mit dem selbstgetexteten Lied „Christmas City“ (nach „Kansas City“ von Les Humphries): Yildiz Benzer-Toprak und Kristine-Luise Pfeiffer als Sängerinnen wurden begleitet von Michael Lerchner (Gitarre), Victor Woska (Klavier), Dr. Michael Köhring (Drums), Hans Christian Metzger (Posaune) und José V. López de Vergara (Kontrabass). Besonders die Schüler*innen freuten sich, dass hier einmal Lehrkräfte und ein Erzieher sich genauso auf die Bühne wagten wie sie. Beim Refrain fielen sie mit rhythmischem Klatschen mit ein – und der Beifall war riesig.

Das Weihnachtskonzert des Pädagogiums war wieder einmal ein Riesenerfolg.

José V. López de Vergara, Hans Christian Metzger

Fotos: André Fries

Weihnachtskonzert des Pädagogiums2020-09-04T11:47:43+02:00

Mädchen „Schwer auf Draht“

Löten ist nicht ganz einfach, macht aber jede Menge Spaß. Diese Erfahrung konnten fünf Mädchen der Klasse 8a vom Pädagogium Bad Sachsa in der Vorweihnachtszeit beim Nachwuchsförderprojekt „Mädchen sind schwer auf Draht“ der Stiftung NiedersachsenMetall machen. In der Harz Guss Zorge GmbH lernten sie unter Anleitung von Auszubildenden und Ausbildern, wie man mit dem Lötkolben umgeht und – passend zur Weihnachtszeit – Weihnachtsschmuck lötet.
Nach einer Einweisung und Arbeitsschutzbelehrung konnten die Mädchen an verschiedenen Motiven wie Schneemännern, Weihnachtssternen, Schneekristallen  oder Schlitten ausprobieren, wie Löten funktioniert. Ziel ist es, Schülerinnen durch motivierende Ergebnisse einfacher an Technik heranzuführen. Herr Müller von der Stiftung NiedersachsenMetall schaute auch vorbei und gab ein paar nützliche Tipps.

Innerhalb von drei kurzweiligen Stunden hatten alle Mädchen selbst gelötete Weihnachtsdekoration oder kleine Weihnachtsgeschenke. Vielen Dank für diese interessante Erfahrung an die Stiftung NiedersachsenMetall, Herrn Hoffmann als Ausbilder sowie an die Auszubildenden Tizian Jakobi und Sebastian Müller, von der Harz Guss Zorge GmbH, die das Projekt begleiten.

Mädchen „Schwer auf Draht“2019-12-05T08:55:08+01:00

Bet and Breakfast

Frühmorgenandacht zum Advent

Während der Weihnachtszeit finden Frühmorgenandachten zum Advent mit anschließendem Frühstück am Pädagogium statt.

Am Donnerstag, dem 5.12.2019 um 6:15 Uhr mit Herr Metzger.

Am Donnerstag, dem 12.12.2019 um 6:15 Uhr mit Frau Kügler.

Am Donnerstag, dem 19.12.2019 um 6:15 Uhr mit Herr Siebers.

Jeweils im Raum 226.

Es laden euch herzlich ein:
Herr Metzger, Frau Kügler und Herr Siebers.

Foto: Hakan Erenler / pexels.com

Bet and Breakfast2019-12-03T08:24:58+01:00

Elternbrief November 2019

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Bad Sachsa, 28.11.2019

Sehr geehrte Eltern,

auch wenn die Temperaturen kaum auf Weihnachten hindeuten, kommt das große Familienfest doch mit Riesenschritten näher. Deshalb möchten wir Sie, die Geschwisterkinder und auch alle Verwandten, die sich gern von weihnachtlichen Klängen verzaubern lassen, herzlich zum Weihnachtskonzert des Pädagogiums am 10. Dezember 2019 um 19:00 Uhr in den Kursaal Bad Sachsa einladen. Der Eintritt ist wie immer frei.

Dann haben wir noch drei Informationen in eigener Sache:

· Am Freitag, dem 06. Dezember 2019, geht die Belegschaft mittags auf Betriebsausflug – ganz klimabewusst mit der Bahn zum Weihnachtsmarkt nach Braunschweig. Deshalb endet der Unterricht bereits um 11:45 Uhr und alle Kinder, die zum Essen angemeldet sind, haben die Gelegenheit, sich von 11:45 bis 12:30 Uhr mit Kartoffelsalat und Würstchen bzw. Spiegelei zu stärken. Dann schließt der Speisesaal, damit alle den Zug erreichen können.
· Am Samstag, dem 14., und Sonntag, dem 15. Dezember 2019, öffnet das Pädagogium von 12:00 bis 18:00 Uhr seinen Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Bad Sachsa. Wir halten einiges für den kleinen Hunger bereit und trotzen eventueller Kälte mit warmen Getränken. Wir würden uns freuen, wenn Sie „vorbeischauen“. Auch Kuchenspenden werden gern entgegengenommen; ebenso sind Eltern herzlich willkommen, die bei der Ausgabe helfen wollen. Bitte melden Sie sich per Email bei Herrn Kruse (sido.kruse@internats-gymnasium.de), damit die Angebote koordiniert werden können.
· Am Dienstag, dem 21. Januar 2020, führt das Pädagogium die gesetzlich vorgeschriebene Betriebsversammlung durch. Deshalb endet der Unterricht auch an diesem Tag bereits um 11:45 Uhr und alle Kinder, die zum Essen angemeldet sind, haben die Gelegenheit, von 11:45 bis 12:30 Uhr ihre Mahlzeit einzunehmen.

Wir wünschen Ihnen eine schöne Adventszeit mit besinnlichen Momenten, frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr.

Alle Ankündigungen und Termine finden Sie auch zeitnah auf unserer Homepage www.internats-gymnasium.de.

Mit freundlichem Gruß

Sido Kruse
Schul-/Verwaltungsleiter

Torsten Schwark
stellv. Schulleiter / Internatsleiter

Elternbrief November 20192019-12-02T08:27:55+01:00

Schüleraustausch mit China

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Schüleraustausch Pädagogium Bad Sachsa – Huipu High School, Linhai, China 2020

Liebe Eltern, liebe Schüler,
nach den überaus großen Erfolgen in den letzten Jahren möchten wir auch in diesem Jahr einen weiteren Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Linhai durchführen. Der Besuch in Linhai soll in den Osterferien 2020 (geplant 27.03. – 10.04.), der Gegenbesuch in Bad Sachsa soll Ende August 2020 stattfinden.
Daher möchte ich alle interessierten Eltern und Schüler*innen gern zu einem Informationsabend am Dienstag, 03.12.2019 um 19.00 Uhr
in der Aula des Pädagogiums einladen, um Ihnen und euch sowohl von der Schönheit des Landes als auch von der Gastfreundschaft der Menschen zu berichten und weitere Informationen zu vermitteln.
Ich hoffe auf eine rege Teilnahme und verbleibe mit
Ni Hao
Torsten Schwark

Schüleraustausch mit China2019-11-27T19:56:22+01:00

Päda-Bigband spielt beim Innovationspreis 2019

Die Bigband des Pädagogium Bad Sachsa begeistert im Deutschen Theater bei der Verleihung des Innovationspreises 2019 des Landkreises Göttingen.

Einmal unter Profibedingungen spielen!
Das konnte die Päda-Bigband am 14.11.2019: Der Landkreis Göttingen trägt einmal im Jahr einen Innovationspreis aus, der inzwischen weit über die Region ausstrahlt. Über 100 Beiträge wurden eingereicht – und am 14.11.2019 nun wurden die Gewinner gekürt: In einer Festveranstaltung im Deutschen Theater Göttingen. Landrat Bernhard Reuter hielt die Eröffnungsrede und überreichte die Preise. Da durfte auch eine musikalische Umrahmung nicht fehlen. Und dazu waren dieses Jahr wir eingeladen! Dafür hatten wir natürlich unsere besten Stücke („Eye of the Tiger“, „Wizzard Wheezes“ und „Muppet Show“) auf Hochglanz poliert und von der Tontechnik des Hauses wurden wir professionell abgenommen, verstärkt und betreut.
Ein besonderes Erlebnis!
Das akustische Ergebnis war dann wirklich gelungen, wie der anhaltende Beifall zeigte. Auch als Belohnung waren wir noch komplett beim Empfang danach, mit großem Buffet, eingeladen – und ließen uns das natürlich nicht entgehen. Vielen Dank an die begleitenden und transportierenden Eltern!

Fotos: steinmedien Verlag Göttingen

Päda-Bigband spielt beim Innovationspreis 20192019-11-18T17:21:28+01:00

Cambridge English Kurse 2019-20

Cambridge English Language Assessment

Liebe Schülerinnen und Schüler,

Es geht wieder los!
In diesem Jahr wurden insgesamt drei Vorbereitungskurse für die Cambridge English Language Assessment Zertifikate eingerichtet, die an folgenden Tagen beginnen sollen:


PET (Klasse 9/10)
Montag, den 11.11.2019 um 19.00 Uhr
Haupteingang Pädagogium
Kursleiter: Herr Coombes

PET ist eine Qualifikation auf solidem Grundstufenniveau. Sie belegt, dass der Absolvent über anwendungsorientiertes Englisch für Beruf, Studium und Reisen verfügt.


FCE (Klasse 10/11)
Dienstag, den 12.11.2019 um 19.00 Uhr
Haupteingang Päda
Kursleiter: Herr Coombes

Die FCE Qualifikation zeigt, dass der Absolvent die Sprachkenntnisse hat, um in einem englischsprachigen Land zu leben und zu arbeiten.


CAE (Klasse 11/12)
Mittwoch, den 13.11.2019 um 19.00 Uhr
Haupteingang Päda
Kursleiter: Herr Coombes

Das CAE Zertifikat ist ein ein Nachweis herausragender Englischkenntnisse mit dem Niveau für die Allgemeine Hochschulreife.


Ihr meldet euch bitte direkt an den genannten Terminen bei Herrn Coombes, eine Voranmeldung ist nicht notwendig.

Wer sich noch unsicher ist, welcher Kurs der richtige ist, den berät Herr Schwark gern.

Ansonsten viel Spaß, have fun and all the best.

Cambridge English Kurse 2019-202019-10-30T08:16:33+01:00

1. November 2019 Unterrichtstag

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Wir informieren hiermit alle Eltern und Schüler*innen:
Am 1. November 2019, das ist der Freitag nach dem Reformationstag (gesetzlicher Feiertag in Niedersachsen), findet am Pädagogium Bad Sachsa regulärer Unterricht statt. Damit entspricht das Pädagogium einer Vorgabe des Niedersächsischen Kultusministeriums.

1. November 2019 Unterrichtstag2019-10-21T16:54:41+02:00

Bundesjugendspiele

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat auch in diesem Schuljahr zu den Bundesjugendspielen aufgerufen.

Ein Fest für die Sinne, mit Bewegung und Spaß – und alle machen mit! Am 24. September 2019 auch das Pädagogium Bad Sachsa.

Hier zeigen wir ein paar Eindrücke von diesem gelungen und gut organisierten Fest des Sports. Vielen Dank an die Organisatoren und Helfer.

Bundesjugendspiele2020-09-04T11:47:50+02:00

Meine Reise in den Kongo

von Michael Lerchner

Vor einem Jahr haben wir im Pädagogium eine große Benefizveranstaltung zugunsten unseres Vereins Hilfe für Menschen im Kongo e. V. mit einem großartigen Ergebnis durchgeführt (siehe Beitrag vom 21.9.2018). Ungefähr 11.000 Euro wurden damals gespendet. Dafür sind wir immer noch sehr dankbar!
Ich war nun im Juli das erste Mal (auf eigene Kosten) selbst vor Ort in unseren beiden Waisenhäusern, der Schule und dem neuen Gesundheitszentrum in der Nähe von Kinshasa. Wir haben mit den Kindern und Jugendlichen zwei Wochen lang Ferienspiele durchgeführt und ein Theaterstück einstudiert. Trotz schlimmer Schicksale und unbeschreiblicher Armut durfte ich unglaublich viel Dankbarkeit und Lebensfreude beim Trommeln, Tanzen, Spielen und Singen erleben.

Die zwei Theateraufführungen waren nationale Ereignisse. Sie wurden vor insgesamt ca. 250 Zuschauern nach dem Singen der Nationalhymne und dem Aufzug der kongolesischen Flagge aufgeführt. Von den täglichen Mühen war da nichts mehr zu spüren. Mit viel Engagement und Stolz wurde das selbstentwickelte Stück präsentiert. Der Jubel und die Freude danach über das Geleistete waren ohrenbetäubend.

Bis dahin war es allerdings auch aus anderen Gründen ein anstrengender Weg. Beinah jeden Tag fuhren wir in überfüllten Taxis (der Rekord lag bei 14 Erwachsenen in einem 7 Sitzer) die 80 km von Kinshasa nach Maluku und dann später auch wieder zurück. Eine Übernachtung irgendwo in der Nähe ist leider nicht zu finden. Nervig waren neben der Enge in den Autos die täglichen Staus in der abgasträchtigen Luft. In Kinshasa werden die Autos so lange gefahren, bis es nicht mehr geht und sie am Straßenrand stehen gelassen werden. Einen TÜV gibt es nicht. Gefühlt sind alle 12 Millionen Einwohner gleichzeitig auf und neben den Straßen unterwegs. Das Chaos ist vorprogrammiert, da die hochgerüstete Polizei selten regelnd eingreift. Oft schikanieren die Polizisten sogar die eigene Bevölkerung. Das krasseste Beispiel erlebten wir, als uns ein Polizist mit einer Kneifzange das Ventil an einem Rad abtrennte. Das passiert vor allem, wenn Weiße im Auto sitzen. Dadurch kann dann vielleicht das eigene spärliche Gehalt etwas aufgebessert werden. Rassendiskriminierung einmal umgekehrt! Die Kongolesen ertragen diese Schikanen und auch den allgegenwärtigen Schmutz mit einer erstaunlichen Ruhe. Dann wird das Rad eben lächelnd gewechselt. Eins mögen sie allerdings überhaupt nicht. In der Stadt wollen sie nicht ungefragt fotografiert werden. Daher konnten dort immer nur verdeckt Fotos aufgenommen werden. Wer Polizisten fotografiert, bekommt richtig Ärger.

Irgendwann kamen wir immer in Maluku an und wurden dann auch herzlich von den Kindern und Jugendlichen empfangen. Allerdings sind nicht alle fröhlich. Manche Kinder kommen schwer traumatisiert in unsere Häuser. Ausgebildete Traumaexperten gibt es nicht. Es ist der warmherzige und führsorgliche Umgang der Kinder untereinander, der nach Monaten dazu führt, dass sie dann plötzlich wieder lachen können und sich am Leben im Haus beteiligen.
Alle Kinder und Jugendlichen bekommen 2 Mahlzeiten am Tag. Damit sind sie gegenüber den meisten anderen Kindern aus den Dörfern privilegiert! Finanziert wird alles durch uns Paten in Europa.

An zwei Tagen sind wir in Kinshasa geblieben. Wir besuchten die City, die etwas von einer Großstadt hat. Wir wurden auch kurz vom deutschen Botschafter empfangen, da unsere Projekte mittlerweile auch in der Botschaft bekannt sind und mitunter auch unterstützt werden. Der Unterschied zwischen dem Botschaftsviertel und dem Rest der Stadt ist gewaltig. Alles sieht sehr europäisch, grün und gepflegt aus. Doch selbst dort sollten wir den wachhabenden Soldaten einen Wegezoll, nämlich Geld für Cola, geben. Das haben wir allerdings abgelehnt.

An dem zweiten freien Tag sind wir mit Motorradtaxis nach Kisenso gefahren. In diesem Slumviertel von Kinshasa haben wir unser erstes Waisenhaus gebaut. Die Fahrten zu dritt (aber auch mit 5 oder 6 Personen) auf einem kleinen Motorrad sind wirklich ein Abenteuer. Gekonnt steuern die Fahrer ihre Zweiräder über Stock und Stein, durch den Müll und die Menschenmengen. Feste Straßen gibt es nicht. Dort erlebten wir auch einen beeindruckenden Gottesdienst. Trotz der Armut und scheinbaren Hoffnungslosigkeit feiern die Menschen fröhlich und ausgelassen. Den dynamischen Trommelrhythmen konnten auch wir nicht widerstehen.
Noch drei besondere Erlebnisse möchte ich erwähnen. Während unseres Theaterstücks sollte ich auch Jodeln. Ein musikalisches Brüdertrio hat mich dabei ganz toll unterstützt. Es war irgendwie witzig, mitten in Afrika Jodelbeiträge wie in Oberbayern zu hören.
Am letzten Tag holte ich zusammen mit unserer FSJlerin Fedra eine junge Mutter mit einem Rollstuhl aus ihrer Hütte. Sie war so geschwächt, dass sie nicht mehr laufen konnte. So zogen wir sie 2 km durch den Sand bis in unser Hospital. Ohne diese Hilfe wäre sie vermutlich gestorben. Sie hatte viel Blut verloren.
Zu guter Letzt möchte ich noch ein Beispiel für die bizarren Gegensätze im Kongo beschreiben. Ungefähr 500 Meter von unserem Gelände mit Waisenhaus, Schule und Krankenhaus stehen einige schöne Gebäude malerisch am großen Kongofluss, darunter auch ein Gästehaus. Alles gehört Frau Kabila, der Witwe des verstorbenen langjährigen kongolesischen Präsidenten Joseph Kabila. Aus unbekannten Gründen stehen die Gebäude leer und werden nicht genutzt. In den ärmlichen Hütten ringsherum dagegen wird geliebt, gelebt und gestorben.

Nach 16 Tagen flogen wir wieder in das für die Kongolesen „gelobte Allemagne“. Der Abschied hat mich an Erlebnisse in der ehemaligen DDR erinnert. Wenn unsere Verwandten aus der Bundesrepublik wieder nach Hause fuhren, verschwanden sie für uns hinter der unsäglichen Grenze. Nun waren wir es, die für unsere kongolesischen Freunde hinter einem Vorhang verschwanden. Unerreichbar! Vielleicht bis zu den nächsten Sommerferien …
Diese Reise hat mir vor Augen geführt, wie ungerecht diese Welt ist und wie sagenhaft gut es uns in Deutschland und Europa geht.
Wer uns bei unserer Arbeit und damit auch der Bekämpfung von Fluchtursachen vor Ort unterstützen möchte, kann mich gerne ansprechen oder auf unserer Internetseite nachschauen: www.hilfe-im-kongo.de
Herzliche Grüße
Michael Lerchner
Erzieher im Haus Tannenberg

Meine Reise in den Kongo2019-09-26T12:52:18+02:00
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